Viele der besten Chefköche der Welt sind der international gefeierten baskischen Küche entsprungen. Die kulinarischen Spezialitäten Bilbaos haben dabei einen ganz eigenen Charakter und bauen auf hochwertige lokale Produkte auf. Die baskischen Restaurants gehören zu den berühmtesten des Landes und ihre kulinarischen Kreationen sorgen immer wieder für Überraschung: Die Produkte aus dem Meer und die so besondere Art und Weise diese zuzubereiten gewinnen immer mehr Fans.

Legendär sind die sogenannten pintxos (so werden im Baskenland die Tapas genannt). Schon beim Anblick dieser bilbainischen Spezialitäten in Miniatur läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Stockfisch, Seehecht, Glasaal, Thunfisch, Tintenfische … Das A und O eines gelungenen Gerichtes sind die Grundprodukte, und davon hat Bilbao die besten. Sollten Sie vorhaben, einige Tage in der Hauptstadt Bizkaias zu verbringen, merken Sie sich Folgendes, wenn Sie etwas wirklich Typisches probieren wollen:

Marmitako

Ein Klassiker der kalten Wintermonate. Nichts wärmt einen von innen besser auf, als ein köstlicher marmitako. Dabei handelt es sich um ein Thunfischgericht mit Kartoffeln und Gemüse. Sein Geheimnis? Langsam köcheln lassen, damit sich alle Aromen entfalten können. Wenn es fertig ist, sollte es sofort gegessen werden. Da es sich um ein traditionelles Gericht der baskischen Küche handelt, empfiehlt es sich, dies in einem Lokal der Altstadt zu probieren und dazu einen guten Wein aus der Gegend zu trinken.

Marmitako
Marmitako

Bacalao a la vizcaína (Stockfisch Bizkaia Art)

Da der Kabeljau an der baskischen Küste heimisch ist, gehört dieser Fisch (häufig gepökelt) zu den Hauptdarstellern der hiesigen Küche. Es gibt zahlreiche Gerichte in der Gastronomie dieser Region Spaniens, in denen Kabeljau bzw. Stockfisch verwendet wird; zu den beliebtesten gehört jedoch der bacalao a la vizcaína. Traditionell wurde die Sauce ausschließlich mit dem sogenannten pimiento choricero (eine besondere rote Paprikaart) zubereitet, mit der Zeit hat man jedoch Tomate hinzugefügt, um den intensiven Paprikageschmack etwas zu mildern.

Kalmar in eigener Tinte

Besonders geschätzt werden jene Kalmare, die einzeln auf kunsthandwerkliche Art und Weise geangelt werden. Sie schmecken besser, sind jedoch schwieriger im Handel zu finden. Im Baskenland gehört der chipirón (Kalmar) zur Gastronomie und die traditionellste Zubereitung ist, ihn in seiner eigenen Tinte zuzubereiten und mit Reis als Beilage zu servieren. Hier gilt: Je frischer der Kalmar, desto schmackhafter ist das Gericht. Daher wird er besonders gerne in baskischen Restaurants gegessen.

Cocochas (Kiemenbacken)

Weiter geht’s mit unseren Meeresprodukten. Die cocochas befinden sich unterhalb des Seehecht-Kinns und werden in unzähligen Gerichten der baskischen Gastronomie verwendet. Sie können auf verschiedene Weise zubereitet werden, zwei typische Rezepte sind jedoch cocochas in grüner Sauce oder in Pil-Pil-Sauce. Dazu werden auch die Kiemenbacken vom Kabeljau verwendet. Obwohl Kiemenbacken einst zu den Fischabfällen gehörten, sind sie heute zu einem wahren Leckerbissen avanciert.

Piperrada

Eine der beliebtesten Beilagen der baskischen Küche. Eignet sich sowohl für Fleisch- wie Fischgerichte und wird aus verschiedenen geschmorten Gemüsen zubereitet. Mit einem Spiegelei gekrönt ist die piderrada auch ein köstlicher Hauptgang. In Bilbao, wird dieses Gericht in vielen Restaurants auf der Speisekarte als Vorspeise angeboten.

Piperrada
Piperrada

Idiazábal-Käse

Faste alle Regionen Spaniens haben ihren eigenen Käse; im Baskenland ist das nicht anders. Gemeint ist der Idiazábal, eine würziger Schafskäse. Er wird gerne zum Aperitif mit einem Txakolí-Wein serviert.

Idiazábal-Käse
Idiazábal-Käse

Typisch baskische Süßspeisen

Innerhalb der baskischen Gastronomie finden wir verschiedene Süßspeisen, die gerne zum Nachtisch gegessen werden. An erster Stelle sei die pantxineta erwähnt, ein klassischer Blätterteigkuchen mit Crème pâtissière gefüllt und geriebenen Mandel bestreut.

Sehr traditionell in dieser Region ist der goshúa oder goxua, aus getränktem Biskuit, Sahne, Crème pâtissière, in Schichten und mit Karamell überzogen. All diese Süßspeisen werden hierzulande auch zum Frühstück genossen. Ein weiterer Nachtisch mit Crème pâtissière ist der pastel vasco (baskische Kuchen). Eine Kreation aus Mürbeteig und besagter Cremefüllung.

Ganz typisch ist auch die intxaursalsa (Nusssuppe), eine Creme aus Milch, Sahne und Walnüssen. In der Textur erinnert sie ein wenig an die natillas (Ei-Vanille-Pudding), geschmacklich ist sie jedoch anders.

Was in Bilbao trinken?

Die traditionelle baskische Küche ist ein Hochgenuss und wie jeder Hochgenuss soll dieser auch von einem guten Getränk begleitet werden, um das Erlebnis abzurunden. Die verschiedenen typischen Getränke dieser Region passen alle hervorragend zu den Gerichten der baskischen Traditionsküche.

Dazu gehört die sagardoa, ein aus fermentiertem Apfelmost hergestellter Cidre. Normalerweise wird er zur baskischen Cidre-Saison getrunken, sprich von Januar bis April, zu einem typischen Essen und in der Freundesrunde.

Der patxaran ist eines der ältesten Getränke des Baskenlands. Dieser Schlehenlikör wird gewöhnlich am Ende eines Essens als Verdauungsschlückchen getrunken.

Patxaran
Patxaran

Eines der Getränke, das in Bilbao ein wahres Revival erlebt ist der txakolí. Er wird gewöhnlich in den Bars und Tavernen zu einem pintxo serviert. Er hat wieder an Beliebtheit gewonnen, vor allem unter den jüngeren Leuten, da es sich um einen leichten Weißwein mit einer gewissen Säure handelt.

Bilbao, die Hauptstadt Bizkaias, hat sich was die Gastronomie betrifft, zu einer der Vorreiterstädte entwickelt. Daher dürfen Sie sich auf Ihrem nächsten Bilbao-Besuch die traditionellen Gerichte dieser Region nicht entgehen lassen.