Wenn ein „granaíno“ so richtig Appetit hat, geht er nicht essen —comer—, sondern “jamar”. Der feinen und tausendjährigen granadinischen Gastronomie ist es jedoch gelungen, mit dem Akt des Essens die Grenzen der physiologischen Erfordernisse bei weitem zu überschreiten und zu einem von Schönheit und Kultur geprägten Erlebnis zu machen. Daher kann es kaum einen besseren Namen für eine Gastrobar geben als Jamar, die ihre Gäste dazu anhält mit Hunger zu speisen, aber nicht nur Hunger auf Essen, sondern auch auf einzigartige Erlebnisse, auf besondere Get-Togethers und auf gastronomische Kultur. Unter der Leitung des Chefkochs Silverio Ramos — bekannt für seine mit Saisonprodukten zubereitete bürgerliche Küche — ist die Jamar Gastrobar in weniger als einem Jahr zu einem Treffpunkt für Foodies avanciert, die auf traditionelle granadinische jedoch mit avantgardistischen Techniken verfeinerte Kreationen Wert legen. Im Hotel Occidental Granada gelegen, verfügt das Lokal über einen separaten Eingang von der Calle Alhamar im zentralen Stadtviertel Fígares.

Sinnliche Erlebnisse ab 20 € pro Person

In der Jamar Gastrobar sind Tapas, klassische Rezepte und hausgemachte Süßspeisen einem kreativen Prozess unterzogen worden, der mit Geschmäckern und Texturen spielt, um etwas mehr als nur einen Bissen zu bieten: ein einzigartiges sinnliches Erlebnis. Und all dies zu einem durchaus erschwinglichen Preis: Für rund 20 € pro Person kreiert ein renommierter Chefkoch wie Silverio Ramos Spezialitäten, die uns das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen; und das schon beim bloßen Klang der verführerischen Namen einiger Stargerichte: „Röstbrot mit geräucherter Sardine, Arzúa-Käse und Tomatenmarmelade“, „Kaisergranat-Kroketten“, „Ochsenschwanz-Parmentier mit Entenleber-Würfeln“, „Iberische Schweinsbäckchen à la Pedro Ximénez mit Kartoffelpüree“. Begossen wird das Ganze mit erlesenen Weinen aus der Rioja, aus Toro und aus Navarra, sowie mit einigen exzellenten einheimischen Tropfen wie der weiße Fontedei Albayda 2014 und der rote Guindalera.

Viele Gerichte dieser Gastrobar, wie zum Beispiel die jungen Ackerbohnen mit Trévelez-Schinken oder das Ibérico-Carpaccio sind zum Teilen gedacht. Denn die Jamar Gastrobar setzt auf diese soziale und kulturelle Dimension des Essens, wie ihre sogenannten „Spezial-Get-Togethers“ beweisen.

Get-Togethers für das kulinarische Erlebnis

In Jamar kann jeder Tag anders sein. Die Gastrobar organisiert wöchentlich verschiedene Events („Spezial-Get-Togethers“), die auf ihrer aktiven Facebookseite angekündigt werden. Zu den Vorschlägen gehören einzigartige und unterhaltsame Atmosphären unter dem Motto Culture meets Gastronomy. Önologie-Anwärter können sich bei den Weinproben treffen, die von einheimischen Kellereien organisiert werden; Italien-Liebhaber müssen unbedingt zum L’Aperitivo Italiano kommen, und Naschkatzen dürfen sich auf keinen Fall die Süßen Dienstage (Martes Dulces) entgehen lassen, bei denen es zum Tee oder Kaffee hausgemachte Spezialitäten wie Apfelstrudel oder Zitronentorte gibt. Und all die, die einen Vorwand suchen, um sich in Sprachen zu üben, finden hier ein Plätzchen, an dem sie Sprachaustausch praktizieren können, denn Sprachen werden in einer so kosmopolitischen Stadt wie Granada verschiedene gesprochen.

Tradition und Avantgarde allgegenwärtig

Die Idee von Jamar Gastrobar, Tradition und Moderne verschmelzen zu lassen, beschränkt sich nicht nur auf die Gerichte, sondern auch auf den ästhetischen Aspekt, der auf der Speisekarte zum Ausdruck kommt, um vom Gast in jedem noch so kleinen Detail wahrgenommen zu werden. Das lichtdurchflutete Lokal im avantgardistischen Design bringt das Moderne mit einer Theke im klassischen Stil und den typischen Stehtischen für Tapas auf den Punkt, um mit Geschmack der jahrhundertealten gastronomischen Tradition Granadas treu zu bleiben.