Ausgrabungsstätten weltweit: (Zeit-)Reisen zu einigen der faszinierendsten Zivilisationen des Planeten

Sie gehören zu den „Must-Sees“ auf der Liste der Sehenswürdigkeiten vieler Länder. Es gibt aber auch Ausgrabungsstätten, die für sich alleine schon eine Reise wert sind. In dieser Top 10 findest du spektakuläre Fundorte in Amerika, Europa, Afrika und Asien

Mann im Poncho schaut auf die Ruinen von Machu Picchu
Inhaltsübersicht
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Der Anblick von Ruinenstätten aus der Antike und Frühgeschichte hat etwas unsagbar Erhabenes und Magisches an sich. Es übersteigt unsere Vorstellungskraft, dass wir modernen Menschen in direkter Linie von diesen alten Völkern abstammen, die uns so ähnlich waren, aber doch irgendwie nichts mit uns zu tun zu haben scheinen. Von den Ruinen der Maya-Zivilisation über die Stätten der alten Ägypter bis hin zu den entlegenen Regionen Ostasiens mit ihren faszinierenden Tempelanlagen – hier findest du zehn spektakuläre Ausgrabungsstätten, die eine Reise wert sind.

Ausgrabungsstätten in Amerika

Die berühmtesten Ausgrabungsstätten dieses Kontinents befinden sich vor allem (wenn auch natürlich nicht ausschließlich) in Mittelamerika und Südamerika.

Chichén Itzá, Mexiko

Bei einem Urlaub auf der Halbinsel von Yucatán ist der Besuch einer Maya-Stätte ein absolutes Muss. Und nicht nur hier, sondern auch in anderen Teilen Mexikos, Honduras, Guatemala und El Salvador hat dieses faszinierende Volk unzählige Spuren hinterlassen. Die Maya-Stätte von Chichén-Itzá, die 2007 zu einem der Neuen Sieben Weltwunder gewählt wurde, nimmt jedoch einen besonderen Platz unter all diesen Ausgrabungsstätten ein, und zwar vor allem aufgrund der mysteriösen Tempelpyramide, die dem Gott Kukulcán (der gefiederten Schlange) geweiht war.

Der Tempel von Kukulcán funktioniert wie ein riesiger Kalender und erzeugt die unterschiedlichsten akustischen und visuellen Phänomene

Dieser Tempel funktioniert wie ein riesiger Kalender und erzeugt die unterschiedlichsten akustischen und visuellen Phänomene, insbesondere an aus astronomischer Sicht bedeutenden Tagen des Jahres wie der Sonnenwende oder der Tagundnachtgleiche. Aber auch an jedem anderen Tag des Jahres versetzt diese Stätte ihre Besucher ins Staunen.

Maya-Pyramide in der Ruinenstadt Chichén Itzá von einigem Abstand aus betrachtet

Der Tempel des Kukulcán in Chichén Itzá

Teotihuacán, Mexiko

Wir bleiben in Mexiko, aber wir wechseln die Kultur: Teotihuacán ist wahrscheinlich das Werk verschiedener Zivilisationen gewesen, und ihr genauer Ursprung ist ungeklärt. Die Mexicas (oder Azteken) gaben der Stadt zwar den Namen, unter dem sie heute bekannt ist, sie war aber bereits zu Ruinen zerfallen, als diese Kultur sie vorfand. Die verschiedenen Völker Mittelamerikas wiesen jedoch viele kulturelle Gemeinsamkeiten auf, weswegen auch von einer mehr oder weniger einheitlichen mesoamerikanischen Kultur gesprochen wird. 

Teotihuacán ist ein beeindruckendes Kompendium der mesoamerikanischen Kultur

Und Teotihuacán ist ein besonders beeindruckendes Kompendium all dieser gemeinsamen Elemente: von der großen Sonnen- und Mondpyramide bis zum Tempel des gefiederten Schlangengottes, den die Azteken Quetzalcóatl nannten und der von allen Völkern Mittelamerikas verehrt wurde. Auch die Dimensionen von Teotihuacán sind beeindruckend, und man begreift auf den ersten Blick, weswegen diese Stätte zu den bedeutendsten kulturellen Sehenswürdigkeiten Mexikos gehört. Bei einem Aufenthalt in Mexiko-Stadt ist ein Abstecher nach Teotihuacán auf jeden Fall ein Muss.

Die Ausgrabungsstätten von Teotihuacán aus der Vogelperspektive

Teotihuacán

Machu Picchu, Peru

1911 entdeckt, ist Machu Piccchu eine weitere der Ausgrabungsstätten, die zu den Neuen Sieben Weltwundern gewählt wurden. Die alte Inka-Stadt befindet sich über dem Urubamba-Tal in Cusco, Peru, und ist in zwei Hauptbereiche unterteilt: einen landwirtschaftlichen Bereich mit ausgedehnten Terrassenfeldern und einen städtischen Bereich mit politischen, religiösen und kulturellen Gebäuden, allen voran der herausragende Sonnentempel. Allein die Lage dieses architektonischen Wunders in den Anden auf über 2400 Metern Höhe (Vorsicht mit der Höhenkrankheit!) macht Machu Picchu zu einer der beeindruckendsten Ruinenstädten der Welt.

Blick über die Ruinenstadt Machu Picchu mit den Anden im Hintergrund.

Machu Picchu

Archäologische Stätten in Europa

Natürlich brauchen wir für atemberaubende archäologische Stätten den europäischen Kontinent nicht zu verlassen. Ob Griechen, Römer, Phönizier oder Karthager – vor allem der Süden Europas hat sensationelle Ausgrabungsstätten zu bieten. 

Orakel von Delphi, Griechenland

Beim Orakel von Delphi handelt es sich wohl um eine der schönsten archäologischen Stätten in Griechenland und um eine der spektakulärsten in Europa. Das berühmte Heiligtum der Antike, das vor wichtigen Entscheidungen über Krieg und Frieden, über Expeditionen oder die Errichtung von Bauwerken zurate gezogen wurde, verströmt noch heute seinen mythischen und mysteriösen Hauch. 

Das Orakel von Delphi verströmt noch heute seinen mythischen und mysteriösen Hauch

Mit Blick auf den Parnass können wir bei einem Spaziergang durch die Stätte die Ruinen des Apollo-Tempels, die Tholos im Tempel der Athena oder das antike Stadion bewundern und in unserer Fantasie die antike Mythologie zum Leben erwachen lassen.

Blick auf die archäologische Stätte in Delphi mit dem Parnass im Hintergrund

Die Orakelstätte in Delphi

Forum Romanum, Italien

Ein weiterer Ort, der uns in die Antike versetzt, aber diesmal ins pralle Leben der damaligen Zeit. Auf dem Forum Romanum, gleich neben dem Kolosseum, befanden sich die wichtigsten staatlichen und religiösen Einrichtungen des römischen Reiches und sehen wir heute noch Überreste ihrer Tempel, Bögen und Säulen. Allein der Ausblick von den archäologischen Ruinen des Palatin-Hügels, dem legendären Gründungsort der Stadt, ist überwältigend. Das Forum und der gesamte Archäologische Park, zu dem auch das Kolosseum, der Palatin-Hügel und das Domus Aurea gehören, ist bei einem Aufenthalt in Rom auf jeden Fall ein Pflichtbesuch.

Eine der berühmtesten Ausgrabungsstätten der Welt: das Forum Romanum.

Forum Romanum

Ruinenstädte in Afrika

Bei einem Trip nach Afrika ist die Auswahl an Ausgrabungsstätten groß, insbesondere im Norden des Kontinents.

Karthago, Tunesien

Ein Urlaub in Tunesien ist für Archäologiebegeisterte ein Traum, befinden sich hier doch spektakuläre Ausgrabungsstätten sowohl phönizischen als auch römischen Ursprungs. Besonders herausragend ist die alte Ruinenstadt von Karthago. Ursprünglich von phönizischen Siedlern Anfang des ersten Jahrtausends v. Chr. gegründet, stieg sie schon bald zur Hauptstadt einer politischen und wirtschaftlichen Enklave im Mittelmeerraum auf, die mit den Großmächten Griechenland und Rom konkurrierte. An diesem faszinierenden Ort kann man die Überreste aus der ursprünglichen Zeit als Hauptstadt des Reiches von Karthago sehen, aber auch die Reformen, die die Römer seinerzeit durchführten. Das Besondere an den Ruinen von Karthago ist, dass man echt das Gefühl hat, durch eine antike Stadt zu laufen. Sie eignen sich darum ganz besonders, um sich gedanklich in diese Zeit zurück zu versetzen.

Gewaltige Säulen der Ruinenstadt Karthago im Dämmerlicht

Karthago

Luxor, Ägypten

Bei einem Urlaub in Ägypten stehen sicher die Pyramiden von Gizeh auf dem Programm, insbesondere, wenn man ein Hotel mit Blick darauf gebucht hat. Das Land beherbergt jedoch unzählige sagenhafte Ausgrabungsstätten, vor allem entlang des Nils, und die Umgebung der Stadt Luxor nimmt hierunter einen besonderen Platz ein. 

Luxor nimmt unter allen Ausgrabungsstätten in Ägypten einen besonderen Platz ein

Die wichtigsten archäologischen Stätten sind der spektakuläre Luxor-Tempel sowie der Karnak-Tempel, die beide durch eine mit Sphingen gesäumte Allee miteinander verbunden waren. Dazu kommt das beeindruckende Tal der Könige mit den Grabstätten unzähliger ägyptischer Herrscher. Alles zusammen wurde von der UNESCO zur Weltkulturerbestätte erklärt und gehört mit Sicherheit zu den sehenswertesten archäologischen Ruinen der Welt.

Säulen und Statuen in einer der Ausgrabungsstätten in Luxor

Tempel von Luxor

Ausgrabungsstätten in Asien

Mit seinen jahrtausendealten Zivilisationen, seiner ausgesprochenen kulturellen Vielfalt und nicht zuletzt natürlich auch seiner geographischen Ausdehnung ist der asiatische Kontinent wohl derjenige, der die gewaltigsten archäologischen Ausgrabungsstätten zu bieten hat. Ein wahres Paradies für alle Fans von Architektur und Geschichte. Hier eine kleine Auswahl aus all der Fülle.

Angkor, Kambodscha

Mit seinen jahrtausendealten Zivilisationen, seiner ausgesprochenen kulturellen Vielfalt und nicht zuletzt natürlich auch seiner geographischen Ausdehnung ist der asiatische Kontinent wohl derjenige, der die gewaltigsten archäologischen Ausgrabungsstätten zu bieten hat. Ein wahres Paradies für alle Fans von Architektur und Geschichte. Hier eine kleine Auswahl aus all der Fülle.

Angkor Wat ist der größte Tempelkomplex der Welt

Acht Jahrhunderte Geschichte in Form von Säulen, Stupas, Friesen und Reliefs lassen uns die Erhabenheit eines dem Westen unbekannten Reiches erahnen, das Kultur, Kunst und Zivilisation über weite Teile Südostasiens verbreitete. Einer jener Orte, zu denen man einmal im Leben pilgern sollte, wenn man die Gelegenheit dazu hat.

Mit der Vegetation verschmolzene Ruinen in Angkor

Angkor Wat

Borobudur, Indonesien

Bei einem Urlaub in Indonesien kann man die größte buddhistische Tempelanlage der Welt besichtigen: Borobudur auf der Insel Java. Es waren die Herrscher der Sailendra-Dynastie, die im 8. Jahrhundert n. Chr. beschlossen, diese riesige Anlage zu errichten. Das Monument besteht aus sich übereinander verjüngenden Plattformen, die in einem wahren Meer aus kleinen glockenförmigen Stupas aus Stein enden, jede von ihnen mit einer Buddha-Statue in ihrem Inneren. Nicht nur die Gesamtwirkung der gewaltigen Anlage inmitten des Dschungels ist beeindruckend. Die Flachreliefs mit einer Gesamtlänge von über 5 Kilometern, die jede der Plattformen schmücken und das Leben und Wirken des Buddha darstellen, sind eines der außergewöhnlichsten ikonographischen Werke des Buddhismus.

Die Stupas von Borobudur mit einer gut sichtbaren Buddha-Statue

Borobudur

Ayutthaya, Thailand

Die alte Hauptstadt des Königreichs Siam ist nicht nur eine der beeindruckendsten, sondern glücklicherweise auch eine der am leichtesten zugänglichen Ausgrabungsstätten von Thailands Hauptstadt Bangkok aus. Ayutthaya wurde 1350 gegründet und war die Hauptstadt des Königreichs, bis die Burmesen sie Mitte des 18. Jahrhunderts zerstörten. Es handelt sich um einen wunderschönen archäologischen Park voller buddhistischer Stupas, in dem man leicht und angenehm spazieren gehen und unzählige Tempel mit malerischen Namen wie Wat Phra Si Sanphet, Wat Phanan Choeng oder Wat Ratchaburana entdecken kann. Man kann die Stätte sowohl mit dem Fahrrad als auch zu Fuß erkunden, in jedem Fall wird man durch die Fülle der Eindrücke überwältigt sein.

Eine der berühmtesten Ausgrabungsstätten Südostasiens: Ayutthaya

Ayutthaya


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