Bräuche und Traditionen in den Vereinigten Arabischen Emiraten
Dubai ist ein internationales Drehkreuz für Waren und Reisende und gehört zu den modernsten Städten der Welt. Wir zeigen dir noch bestehende Traditionen.
Die Millionenmetropole Dubai ist ein internationales Drehkreuz für Waren und Reisende und gehört zu den modernsten Städten der Welt – dennoch oder vielleicht auch gerade deswegen halten die Einwohner in diesem und den sechs weiteren Emiraten an vielfältigen Traditionen, Bräuchen und ihrer Kultur fest. So sagte einst schon der erste und inzwischen verstorbene Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, HH Sheikh Zayed bin Sultan Al Nayhan: „Ein Land, das nichts über seine Vergangenheit weiß, hat weder Gegenwart noch Zukunft.“ Dieses Motto gilt bis heute und speziell als Tourist, solltet Ihr auf dem Schirm haben, dass Ihr euch in einem komplett anderen Kulturkreis bewegst.
Perfekter Ausgangspunkt um in die spannenden Traditionen des Landes einzutauchen ist beispielsweise das Hotel Occidental Sharjah Grand im traditionelleren und preislich attraktiven Emirat Schardscha – nur eine Viertelstunde Transfer vom Flughafen Dubai und etwa 20 Minuten mit dem kostenfreien Hotelshuttle von Dubai Downtown entfernt. Abu Dhabi erreicht Ihr in zirka eineinhalb Stunden.
Kleider machen Leute, vor allem in Dubai
Die arabisch-muslimische Kultur äußert sich bereits beim Anziehen. Vor allem unterwegs in der Stadt gilt es möglichst wenig Haut zu zeigen. An den Hotelpool oder Privatstrand Eures Hotels könnt Ihr natürlich in Badehose und Bikini gehen, aber zum Sightseeing und Shoppen solltet Ihr trotz der meist hochsommerlichen Temperaturen Kleidung einpacken, die mindestens die Schultern und Knie komplett bedeckt. Näher betrachtet, birgt die Kleidung der Einheimischen viele Vorteile – sie ist luftig und angenehm zu tragen, der beste Schutz gegen die starke Sonne und man friert nicht in den teils stark klimatisierten Shopping Malls.
Traditionell tragen die einheimischen Herren eine sogenannte Dishdasha oder Kandura – ein langes weißes Hemd aus Baumwolle oder Seide, das fast bis zum Boden reicht. Die Kopfbedeckung ist ein meist ebenfalls weißes Kopftuch, eine Schädelkappe und ein Kopfreif oder eine Kordel, die das Tuch fixiert. Für besondere Anlässe wird ein bestickter Mantelüberwurf aus feiner Wolle darüber getragen; die schwarze „Mishlah“ gilt als besonders schick und ist äquivalent zu unserem Smoking.
Und Achtung: Socken in den Sandalen gelten auch zur Dishdasha als No-Go ;-) Damen tragen über ihrer Kleidung die überwiegend schwarze „Abaya“ und bedecken die Haare mit einem leichten Chiffontuch oder der „Sheyla“, eine Kopfbedeckung, die oft üppig mit Pailletten, Kristallen und Stickereien verziert ist und sich regional unterscheidet. Für Touristinnen sind die zum Beispiel auf dem Blue Souq in Schardscha angebotenen wunderschönen Seidenschals und Tücher nicht nur nützliche Begleiter während der Reise, sondern auch wunderbare Mitbringsel.
Tradition mit Tempo
Die spektakuläre Aussicht vom Burj Khalifa, die Skipiste in der Dubai Mall oder die herrliche Scheich-Zayid-Moschee in Abu Dhabi sind fast jedem bekannt. Eines der sicherlich unvergesslichsten Erlebnisse in den Emiraten ist jedoch der Besuch eines Kamelrennens. Noch heute sind Kamele wertvoller als Öl und prestigeträchtiger als ein Maserati.
Von Oktober bis April galoppieren die sonst eher träge anmutenden Tiere am Wochenende und an Feiertagen um die Wette. Wusstet Ihr, dass auf den Kamelen keine Jockeys, sondern kleine Roboter sitzen? Diese werden von den Scheichs am Rande der Rennstrecke gesteuert. Auf den Besitzer des Kamels, das die sandige Strecke als Sieger verlässt, warten nicht nur hochdotierte Preise, sondern vor allem Ruhm und Ehre. Wenn Ihr euch eine der größten Traditionen nicht entgehen lassen wollt, heißt es früh aufstehen und sich auf den Weg zur Rennstrecke, z.B. dem Nad Al Sheba Racecourse bei Dubai zu machen. Das Spektakel startet normalerweise in den frühen Morgenstunden zwischen 7:30 und 8:30 Uhr; der Eintritt ist frei.
Die Jagd mit dem Vogel
Tief in der Geschichte der Emirate verwurzelt ist auch die Falknerei. Diese traditionelle Sportart wird dort seit mehr als 2.000 Jahren praktiziert und wurde in insgesamt 18 Ländern, darunter auch in Deutschland und den VAE, von der UNESCO als immaterielles Kulturgut anerkannt. Die Fertigkeiten mit einem Falken zu jagen werden von Generation zu Generation weitergegeben. Besonders wichtig ist Geduld und die behutsame Zusammenarbeit von Falkner und Greifvogel. Interessierte besuchen das Abu Dhabi Falcon Hospital in der Nähe des Flughafens von Abu Dhabi. Bei einer Führung seht Ihr die luxuriösen Krankenzimmer, in denen die Vögel gehalten werden. Außerdem besucht ihr das zugehörige Museum, das einen Einblick in den edlen Wüstensport gibt. Zu dem weltweit größten und modernsten Krankenhaus für Falken gehören auch eine Freifluganlage und wunderschöne Gärten, in denen Ihr euch unter Anleitung selbst als Falkner üben könnt.
Gastfreundschaft geht durch den Magen
Eine der angenehmsten Sitten in den Emiraten ist sicherlich das Servieren eines Kaffees. Die Einladung dazu wird oft ausgesprochen, z.B. im Laden beim Einkaufen oder bei Treffen mit Einheimischen, und sollte auf jeden Fall angenommen werden – alles andere gilt als unhöflich. Der einheimische „Ghahwa“ wird mit Kardamom und Safran vermischt und in kleinen Bechern ohne Henkel serviert. Oft gibt es dazu das wahrscheinlich klassischste essbare Urlaubssouvenir: Datteln. Diese spielen eine wichtige Rolle im arabischen Kulturerbe, denn sie sind seit jeher eine bedeutende Nährstoffquelle.
In der Region Al Dhafra wird alljährlich am 5. Juli das Liwa-Dattel-Festival veranstaltet, das die symbolische und historische Rolle der Dattelpalme feiert und fördert. Im Mittelpunkt steht der Dattelwettbewerb, bei dem der beste Dattelanbauer gekürt wird. Für Besucher ist das Festival eine wunderbare Möglichkeit, die Kultur hautnah zu erleben und verschiedenste Sorten zu probieren.