Eid al-Fitr: An diesen Orten ist das „Zuckerfest“ besonders schön

Das Fest des Fastenbrechens oder Eid al-Fitr wird von Muslimen auf der ganzen Welt gefeiert. Je nach Region und kultureller Tradition können die Feierlichkeiten unterschiedlich sein, aber es gibt einige Elemente, die allen muslimischen Gemeinden auf der Welt gemein ist. So beginnt das Fest üblicherweise mit einem speziellen Gebet am Morgen, das häufig im Freien auf einem großen Platz durchgeführt wird. Nach dem Gebet nehmen die Menschen an sozialen Zusammenkünften teil, besuchen Familie und Freunde, tauschen Geschenke aus und genießen festliche Mahlzeiten. Der erste Tag ist meistens ein Familientag, an den zwei weiteren Tage gibt es viele Aktivitäten auch außerhalb des häuslichen Kreises.

Eid al-Fitr ist auch eine Zeit des Gebens und der Wohltätigkeit, daher spenden viele Muslime an Bedürftige und unterstützen gemeinnützige Organisationen. In einigen Kulturen ist es üblich, Zakat al-Fitr zu entrichten, eine spezielle Wohltätigkeitsabgabe, die vor dem Festtag gespendet wird, um arme Menschen zu unterstützen, damit auch sie das Fest angemessen feiern können. Insgesamt ist Eid al-Fitr ein Fest des Dankes, der Freude und der spirituellen Erneuerung, das die Gemeinschaft stärkt und die Werte des Islam betont.

Der islamische Kalender ist ein reiner Mondkalender, weshalb sich der Ramadan hinsichtlich des Gregorianischen Kalenders jedes Jahr um elf Tage nach vorn verschiebt. Das genaue Datum von Eid al-Fitr ist aber gar nicht so einfach zu bestimmen wie es scheint, denn sowohl der Beginn als auch das Ende des Ramadans wird durch die Sichtung der Neumond-Sichel festgelegt. Da aber die genaue Sichtung des Neumonds von verschiedenen Faktoren wie geografischer Lage und atmosphärischen Bedingungen abhängt, kann das Datum von Eid al-Fitr in verschiedenen Teilen der Welt variieren.  

Zudem dauert der Ramadan entweder 29 oder 30 Tage. Wenn die Neumond-Sichel am Ende des Ramadans nicht gesichtet werden kann, beginnt Eid al-Fitr nämlich erst am folgenden Tag und dauert der Ramadan einen Tag länger. In vielen Ländern wird jedoch ein offizieller Termin festgelegt, am besten erkundigt man sich vor der Reise danach.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten sind die Regeln im Ramadan ein bisschen strenger als in anderen muslimischen Urlaubsländern, da es in dieser Zeit auch für Touristen verboten ist, in der Öffentlichkeit zu essen. Dafür ist das Fest des Fastenbrechens dann aber umso größer. Insbesondere Dubai stellt zum Eid al-Fitr einiges auf die Beine. Am ersten Tag geht man eher zu Familie und Freunden, aber am zweiten Tag erwacht die Stadt zu einem pulsierenden Leben, denn sowohl Muslime als auch Nicht-Muslime gehen aus und feiern. Die Einkaufszentren sind voll mit Menschen und für Restaurants muss man unbedingt im Voraus reservieren. 

Die Stadt füllt sich zudem mit verschiedensten Aktivitäten, kulturellen Veranstaltungen, traditionellen Tanzaufführungen, Live-Musik und besonderen Shows an allen wichtigen öffentlichen Plätzen in Dubai. Auch gibt es verschiedene Märkte und Basare, die speziell während Eid al-Fitr stattfinden. Sie bieten eine Vielzahl von Produkten, worunter traditionelle Kleidung, Schmuck, Kunsthandwerk und kulinarische Köstlichkeiten an. Ein riesiges Feuerwerk zum Abschluss setzt dem Ganzen die Krone auf.

Wenn du zum Eid al-Fitr Dubai besuchst, solltest du dir auf keinen Fall die traditionellen Gerichte des Fastenbrechens entgehen lassen, die du auch in den Restaurants bekommst. Probiere zum Beispiel Quzi, ein Gericht aus langsam gegartem, saftigem Lamm- oder Ziegenfleisch mit Reis und gerösteten Pinienkernen oder Hühnchen-Machboos, in Tomaten, Zwiebeln und Kräutern gekochte Hähnchenschenkel. 

In der Türkei heißt das Fest Ramazan Bayramı. Es wird aber auch Şeker Bayramı – Zuckerfest – genannt, weil an diesen Tagen besonders viele Süßigkeiten gegessen werden. Dies ist auch der Name, der sich im deutschen Sprachraum eingebürgert hat.

Und wie könnte man das Zuckerfest besser erleben als bei einem Kurztrip nach Istanbul? Die Feierlichkeiten nach dem Ramadan sind in Istanbul noch ein Stück ausgelassener als anderswo. Tagsüber liegt Aufregung in der Luft, und am Abend herrscht Feststimmung. Die Bäume sind mit Lichterketten geschmückt, und die Moscheen zeigen zwischen ihren Minaretten funkelnde Festbotschaften. Familien und Freunde strömen gemeinsam auf die belebten Promenaden, wo an Ständen Devotionalien, traditionelle Snacks oder Leckereien für Kinder verkauft werden.

Überall in der Stadt herrscht gute Laune, und Restaurants, Bars und Clubs sind geöffnet. Nicht-Muslime sind willkommen, und die Einheimischen sind so entgegenkommend wie immer. Viele Restaurants bieten ein spezielles, bankettähnliches Menü mit besonderen Gerichten an - eine gute Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren. 

In Marokko werden zum Eid al-Fitr die Straßen mit bunten Lichtern und traditionellen Dekorationen geschmückt. Besonders schön ist dieses Spektakel in Marrakesch, einer pulsierenden Stadt, die für ihre farbenfrohen Souks und schöne Architektur bekannt ist. Während des Eid al-Fitr erwacht die Stadt mit Straßenaufführungen, traditioneller Musik und Tanz zum Leben. Das Hauptgebet findet in der Koutoubia-Moschee statt, der größten Moschee in Marrakesch und eine der wichtigsten in Marokko. Nach dem Gebet füllen sich die Straßen der Stadt mit prächtig gekleideten Menschen, und auf den Märkten werden traditionelle Köstlichkeiten verkauft.

Eine der wichtigsten Traditionen des Eid al-Fitr in Marokko ist die Zubereitung von traditionellen Süßigkeiten und Gebäck. Eid al-Fitr ist darum die beste Gelegenheit überhaupt, die extrem leckeren marokkanischen Süßigkeiten wie Chebakia, M’hanncha, Kaab El Ghazal, Sellou (um nur einige zu nennen) zu probieren. Sie werden traditionell in der Familie zubereitet, sind aber auch auf allen Märkten und Geschäften Stadt erhältlich. Und auch in deinem Hotel in Marrakesch wirst du sie selbstverständlich auf dem Buffet finden.

In der Swahili-Kultur wird das Fest des Fastenbrechens Idi Ndogo genannt, was so viel wie „kleines Fest“ bedeutet. Klein ist dieses Fest aber nun wahrlich nicht, vor allem nicht in Sansibar, wo sich durch die Abgeschiedenheit vom Kontinent uralte Traditionen bewahrt haben und wo das Fest jedes Jahr aufs Neue mit viel Aufwand vorbereitet wird. Die Menschen nähen (oder kaufen) sich während des Ramadans neue Kleider, denn am Eid al-Fitr muss ein neues Kleid getragen werden. Auch die die Häuser werden oft frisch gestrichen, damit am großen Tag alles strahlend aussieht.

Eid al-Fitr ist ein umwerfendes Spektakel an Farben, Schönheit, Musik und Lebensfreude, das jeden mitreißt, egal ob Moslem oder nicht. Kinder laufen von Tür zu Tür, um Geschenke zu bekommen, Menschen musizieren auf der Straße und die Festtagsstimmung ist einfach umwerfend. Allein um die Atmosphäre zu erleben, lohnt es sich, Sansibar zum Eid al-Fitr zu besuchen. Aber es ist auch eine tolle Gelegenheit, um die kulinarischen Genüsse des Landes zu probieren, die in dieser Zeit besonderes reichhaltig angeboten werden, und sich in den Bars und Cafés von Stone Town unter die Leute zu mischen.