Einsame Inseln: in diesen Paradiesen kann man Natur pur genießen
Der Traum von der einsamen Insel kann schneller Wirklichkeit werden als man denkt, zumindest für eine kurze Zeit. Viele unbewohnte Inseln stehen unter Naturschutz und können auf einem Tagestrip oder sogar Übernachtung inklusive besucht werden
Kein Straßenlärm, keine Hektik, keine Luftverschmutzung und keine Gebäude… nur Meeresrauschen, Vogelgezwitscher und Palmen, die sich sanft in der Brise wiegen. Es gibt in unserer Vorstellung kaum etwas Entspannenderes als einsame Inseln, auf denen man die Welt um sich herum vergessen kann. Und tatsächlich gibt es weltweit sehr viele davon, sie sind nur nicht alle gleich gut zu erreichen. Nicht wenige unbewohnte Inseln befinden sich sogar in Privatbesitz oder stehen zu Verkauf. Viele stehen unter strengem Naturschutz und sind für Besucher gesperrt, andere liegen irgendwo mitten im Ozean und können nur auf einer mehrtägigen Überfahrt erreicht werden.
Die besten sind wohl diejenigen, die zwar unter Naturschutz stehen, die aber unter Begrenzung der täglichen Besucherzahl betreten werden können
Die besten sind wohl diejenigen, die zwar unter Naturschutz stehen, die aber unter Begrenzung der täglichen Besucherzahl betreten werden können. So ist man zwar nicht vollkommen alleine, aber das Gefühl der Einsamkeit inmitten der Natur ist trotzdem gegeben. Hier findest du eine kleine Liste mit einsamen Eilanden, die vom Festland aus besucht werden können.
Cíes-Inseln, Galicien
Wenn man einsame Inseln im Atlantik sucht, sollte man sich die Cíes-Inseln (Illas Cíes) merken. Diese kleine Inselgruppe vor der Küste Galiciens ist Teil des Nationalparks Islas Atlánticas de Galicia und hat eine unberührte Natur und himmlische Ruhe zu bieten. Es handelt sich um einen beliebten Tagesausflug bei einem Aufenthalt in Vigo. Die Inseln sind vollkommen unbewohnt, aber auf der Isla del Faro gibt es einen kleinen Campingplatz, auf dem man die Nacht verbringen und sich wie Robinson Crusoe höchstselbt fühlen kann. Die Strände der Cíes-Inseln erinnern mit ihrem schneeweißen Sand und türkisblauem Wasser an die schönsten Strände der Karibik, aber Vorsicht: das Wasser ist hier um einiges kälter!
Strand auf den Cíes-Inseln
Isla de Cabrera, Mallorca
Wir bleiben in Spanien, aber wir begeben uns auf die Balearen, wo es tatsächlich auch noch ein paar einsame Inseln gibt. Wenn du bei deinem Urlaub auf Mallorca ein bisschen Abgeschiedenheit und unberührte Natur suchst, ist Isla de Cabrera genau das Richtige für dich. Die Insel ist zwar nicht vollkommen unbewohnt, aber die rund 20 Einwohner wird man kaum zu Gesicht bekommen. Außerdem ist die Insel niemals so voll wie andere Ausflugsziele, da der Zugang nicht so einfach ist. Es gibt nämlich keine regulären Fährverbindungen, so dass man einen Transfer buchen oder mit dem eigenen Boot anreisen muss. Der gesamte Archipel, von dem Cabrera die Hauptinsel ist, steht als Nationalpark unter Naturschutz.
Abendstimmung auf der Isla de Cabrera
Isla de Lobos, zwischen Fuerteventura und Lanzarote
Die kanarischen Inseln bestehen aus mittlerweile acht bewohnten und mehreren unbewohnten Inseln und kleineren Eilanden. Die meisten der unbewohnten Eilande stehen unter strengem Naturschutz und können bei einem Urlaub auf den Kanaren nicht besucht werden. Eine Ausnahme ist die schroffe und einsame Insel Lobos vor der Küste von Lanzarote, die in der Meerenge von La Bocaina genau zwischen den Inseln Fuerteventura und Lanzarote liegt. Für die Besichtigung dieser Insel, die in ihrer Gesamtheit als Naturpark unter Schutz steht, muss im Voraus eine Genehmigung beantragt werden, worum man sich rechtzeitig kümmern sollte. Es erwartet dich Wildnis pur und ein kristallklares Wasser zum Baden.
Bootsanleger auf der Isla de Lobos
Dokós, Peloponnes, Griechenland
Vom Festland des griechischen Peloponnes wird häufig die Insel Hydra mit ihrem pittoresken, gleichnamigen Dorf angesteuert, wo es keinen Autoverkehr gibt. Aber es gibt auch einsame und unbewohnte griechische Inseln in dieser Region. Dokós, Die kleine Nachbarinsel von Hydra, wird eher selten von Touristen angesteuert, da sie über keine Fährverbindung verfügt. Es ist keine vollkommen unbewohnte Insel, da sich hier ein kleines Kloster befindet. Aber dessen stille Bewohner unterstreichen das Gefühl der Einsamkeit vielleicht sogar noch mehr. Auf Dokós gibt es herrliche kleine Buchten mit kristallklarem, sauberem Wasser, an denen du vollkommen abschalten und die Essenz des Mittelmeers genießen kannst. Ein empfehlenswerter Ausflug bei einem Urlaub auf der Peleponnes.
Auf Dokós gibt es nur religiöse Gebäude
Isla Catalinita, Dominikanische Republik
Bei einem Urlaub in Punta Cana führt der typische Ausflug auf die Isla Saona. Aber vor der Küste der Dominikanischen Republik gibt es auch vollkommen unbewohnte Inseln, ganz ohne Gebäude oder andere Spuren des Menschen, und zwar gar nicht wenige. Eine der am leichtesten zugänglichen dieser paradiesischen Flecken ist die Isla Catalinita, die über einen Bootsanleger verfügt und zu der auch organisierte Touren angeboten werden. Dank ihres Korallenriffs in Küstennähe ist sie vor allem ein sehr beliebtes Ausflugsziel bei Tauchern. Aber man kann auch mit der Schnorchelbrille die wunderschöne Unterwasserwelt entdecken oder einfach nur die herrliche Einsamkeit genießen.
Strand auf Catalinita
Isla Contoy, Mexiko
Isla Contoy ist ein unberührtes Naturparadies im Karibischen Meer, das von der mexikanischen Regierung bereits 1961 unter Schutz gestellt wurde. Seit 1998 ist diese einsame Insel ein Nationalpark und kann nur mit einer speziellen Genehmigung besucht werden (diese kann in Isla Mujeres oder Cancún beantragt werden). Der Zugang ist zudem auf 200 Besucher pro Tag begrenzt. Wenn du dir bei deinem Urlaub in Cancún etwas ganz Besonderes gönnen möchtest, lohnt sich der Ausflug zu dieser unbewohnten Insel auf jeden Fall. Es erwarten dich unberührte Paradiesstrände, Mangrovenwälder und eine überaus exotische Flora und Fauna.
Die Einsamkeit von Isla Contoy
Nakupenda, Sansibar
Bei Nakupenda kann man mal wortwörtlich von einem „Fleckchen Erde“ sprechen, denn diese unbewohnte Insel ist eigentlich eher eine Sandbank. Vor der Küste der Hauptinsel von Sansibar gelegen, kann man sie von Stone Town (der Altstadt der Hauptstadt) aus gut erreichen. Vollkommen einsam ist man hier deshalb nicht, man muss sich das Paradies mit anderen teilen, aber das Erlebnis ist trotzdem toll und bei einem Urlaub in Sansibar auf jeden Fall ein Muss. „Nakupenda“ bedeutet auf Swahili übrigens „ich liebe dich“, und tatsächlich handelt es sich um einen ein Ort zum Verlieben!
Rundherum nichts als Meer: die Malediven machen es möglich
Malediven: Sandbänke und einsame Inseln, soweit das Auge reicht
Wenn es um einsame Inseln geht, liegen die Malediven ganz weit vorne. Der Archipel besteht aus mehreren Atollen und über tausend Inseln, von denen weit weniger als die Hälfte bewohnt sind bzw. für touristische Zwecke genutzt werden. Bei einem Urlaub auf den Malediven besteht ein beliebter Ausflug deshalb darin, sich auf einer einsamen Sandbank mitten im Meer absetzen zu lassen und sich nach ein paar Stunden oder auch einem halben Tag wieder abholen zu lassen. Da ist man dann wirklich vollkommen alleine mitten im weiten Ozean und kann sich wie ein ausgesetzter Pirat nach einer Meuterei fühlen. Die Unterwasserwelt der Malediven ist legendär, nimm also unbedingt eine Schnorchelbrille mit!
Rundherum nichts als Meer: die Malediven machen es möglich
Seribu: bewohnte und unbewohnte Inseln vor der Küste von Jakarta
Die Seribu-Inselgruppe wird übersetzt auch als „Thousand Islands“ bezeichnet. Das ist ein wenig übertrieben, da es sich um ungefähr 110 kleine Inseln handelt, die vor der Küste der Insel Java verstreut liegen. Wenn man den Archipel mit dem Boot durchquert, versteht man aber, woher der Name kommt, denn die Inseln liegen so dicht beieinander, dass man das Gefühl hat, überall um sich herum kleine Eilande zu sehen. Viele dieser Inseln sind bewohnt, einige befinden sich in Privatbesitz, aber es gibt auch sehr viele schöne unbewohnte Inseln. Am besten bucht man bei einem Aufenthalt in Jakarta eine Tour, um gleich mehrere dieser Inseln zu besuchen.
Eine der vielen kleinen Inselchen in der Nähe von Jakarta
Isla del Coco, Costa Rica
Wenn man die schönsten einsamen Inseln der Welt aufzählen soll, darf die Isla del Coco nicht fehlen. Von allen Inseln, die wir erwähnt haben, ist sie mit Abstand am Schwierigsten zu erreichen, aber aufgrund ihrer Einzigartigkeit nehmen wir sie dennoch in diese Liste mit auf. Es handelt sich um eine abgelegene Insel mitten im Pazifischen Ozean, die politisch zu Costa Rica gehört. Nun kann man bei einem Urlaub in Costa Rica aber nicht mal eben eine Fähre oder ein Flugzeug nehmen, um sie zu besuchen. Auf der als Nationalpark geschützten Insel gibt es selbstverständlich keinen Flughafen und die Überfahrt mit dem Boot dauert 36 Stunden. Dafür landet man aber in einem unberührten Naturparadies, das schon Jacques Cousteau als „die schönste Insel der Welt“ bezeichnete. Ihre Flora und Fauna ist besonders reich an endemischen Arten und bietet ein Paradies für Naturforscher und insbesondere auch für Taucher.
Natur pur auf der Isla del Coco