Karibische Küche: so bunt und vielfältig wie die Karibik selber

Bei einem Urlaub in der Karibik sollte man unbedingt die authentischen Leckerbissen der Region probieren. Allein schon von den Zutaten her ist die karibische Küche eine Welt für sich

Karibische Küche: typische Zutaten am Marktstand.
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Die Karibik ist eine von der Natur gesegnete Region. Schon die Ureinwohner fanden hier alles, was der Mensch zum Leben braucht, und genossen eine reichhaltige und abwechslungsreiche Ernährung. Nicht umsonst meinte Christoph Kolumbus, das Paradies auf Erden entdeckt zu haben. Aber es war die Mischung der Kulturen, die die karibische Küche zu dem gemacht hat, was sie heute ist: Afrikanische, europäische und später auch asiatische Einflüsse sowie die gegenseitige Befruchtung zwischen den karibischen Inseln und dem Festland sind zu einer explosiven Mischung verschmolzen, die so bunt ist wie die Karibik selber. 

Was macht die karibische Küche so besonders?

Es sind vor allem zwei Gegebenheiten, die der karibischen Küche ihren ganz besonderen Charakter verliehen: der einzigartige Mix der Kulturen und das Füllhorn der Natur, das im karibischen Klima besonders exotische und leckere Obst- und Gemüsesorten gedeihen lässt. Typisch karibisches Essen ist vor allem sehr stark von der afrikanischen Küche beeinflusst. 

Typisch karibisches Essen ist vor allem sehr stark von der afrikanischen Küche beeinflusst

Das liegt daran, dass die Sklaven, die in diese Region verschleppt wurden, meist mit Menschen ihrer eigenen Ethnie zusammenlebten und auf diese Weise viel mehr von ihrer ursprünglichen Kultur bewahren konnten als zum Beispiel in Nordamerika. So sind die afrikanischen Wurzeln noch heute in der karibischen Kultur und eben auch in der karibischen Gastronomie zu spüren. Und nicht nur das: Auch viele Obst- und Gemüsesorten wurden aus Afrika in die Karibik gebracht.

Kleine Warenkunde der Karibik-Küche

Allein schon die Grundnahrungsmittel der Karibik sind ganz anders als bei uns. Zwar gibt es hier natürlich auch Reis, Bohnen & Co., aber traditionell wird mit Gemüse gekocht, das man hierzulande kaum kennt oder zumindest schwer bekommt. Dies sind einige unentbehrliche karibische Lebensmittel:

Yams (Ñame)

Yams, im deutschen Sprachraum auch Yamswurzel genannt, im spanischen Sprachraum Ñame (ausgesprochen: „Njame“), ist ein Knollengemüse, das ursprünglich aus Afrika stammt, sich jedoch in der gesamten Karibik großer Beliebtheit erfreut und für viele karibische Gerichte verwendet wird. Die längliche Knolle hat eine dunkelbraune Schale. Die Textur erinnert an eine Kartoffel, der Geschmack ist jedoch einzigartig und hat ein leichtes Kastanienaroma.

Maniok (Yuca)

Der Maniok, in vielen spanischsprachigen Ländern auch als Yuca bezeichnet, ist in ganz Süd- und Mittelamerika verbreitet und stellt eines der Hauptnahrungsmittel der karibischen Küche dar. Es ist besonders Nährstoffreich und extrem lecker. 

Kochbanane

Die karibische Küche ist ohne die Kochbanane undenkbar. Im Gegensatz zur Dessertbanane, die wir hierzulande kennen, kann sie nicht roh gegessen werden, sondern muss gekocht, gebacken, frittiert oder sonst wie gegart werden. Genau wie der Maniok ist sie in der Karibik (und in anderen lateinamerikanischen Ländern) ein Grundnahrungsmittel

Essenziell für die karibische Küche: die Kochbanane.

Eine Hauptzutat für typisch karibisches Essen: die Kochbanane

Süßkartoffel

Die Süßkartoffel, die unter verschiedenen Namen wie Batata, Boniato, oder Camote bekannt ist, stammt ursprünglich aus Mittelamerika und wurde von den Einwohnern der Karibik schon lange vor der Ankunft der Europäer angebaut. Ihr leicht süßlicher Geschmack ermöglicht eine sehr vielfältige Verwendung, von süßen bis zu herzhaften Gerichten.

Tannia (Malanga)

Mit der Bezeichnung dieses Gemüses kommt es manchmal zu Verwechslungen. In einigen Gegenden bezeichnet man als Malanga nämlich das Gemüse, das eigentlich Taro heißt und aus Asien stammt. Tannia hingegen stammt aus Amerika und wurde in der Karibik bereits viele Jahrhunderte vor Ankunft der Spanier angebaut. Es kann äußerst vielfältig genutzt werden, da sowohl die Knollen als auch die Blätter verwertbar sind.

Andere Zutaten der karibischen Küche

Außer den oben genannten Grundnahrungsmitteln ist die karibische Küche selbstverständlich für ihr frisches exotisches Obst und die daraus gewonnenen Säfte und Cocktails bekannt, ebenso wie für frischen Fisch und Meeresfrüchte aus ihren warmen Gewässern wie die berühmten karibischen Meeresschnecken. Fleisch, das auf offenem Feuer im Rauch gegart wird, ist ebenfalls typisch. Das ist das nämlich das traditionelle Barbecue (nicht zu verwechseln mit unserem Grill). Sowohl die Technik als auch das Wort stammen von den Ureinwohnern der Karibik, den Taínos. Außerdem ist die Verwendung von Kokosnussprodukten und einer Vielzahl an Gewürzen (karibisches Essen ist oft leicht pikant) zu erwähnen.

Karibische Küche: Mofongo aus Puerto Rico.

Eine karibische Spezialität aus Puerto Rico: Mofongo

Karibische Spezialitäten, die man probiert haben sollte

Obwohl die Karibik aus vielen einzelnen Ländern besteht und jedes natürlich seine Besonderheiten hat, kann man die karibische Küche trotzdem auf einen gemeinsamen Nenner bringen, da die gegenseitige Beeinflussung von jeher sehr stark gewesen ist und die Länder viele Zutaten und Rezepte gemeinsam haben. Man spricht auch gerne von einer „karibischen Nation“, um die kulturellen Gemeinsamkeiten zu unterstreichen.

Im weiteren Sinn schließt der Begriff „karibische Küche“ auch die Küstenregionen von Ländern wie Mexiko, Costa Rica oder Kolumbien mit ein. Im engeren Sinne ist jedoch vor allem die Küche der karibischen Inseln gemeint

Im weiteren Sinn schließt der Begriff „karibische Küche“ somit auch die Küstenregionen von Ländern wie Mexiko, Costa Rica oder Kolumbien mit ein. Im engeren Sinne ist jedoch vor allem die Küche der karibischen Inseln gemeint. Ein einziges karibisches Nationalgericht gibt es nicht, aber hier findest du typisch karibische Speisen aus verschiedenen Ländern.

Mofongo

Der Mofongo ist sowohl für die Küche Puerto Ricos als auch der Dominikanischen Republik typisch, die sowieso sehr viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Für den Mofongo werden im Mörser Kochbananen, Speck oder anderes Fleisch, Knoblauch und Olivenöl zerdrückt und zu einem Kloß geformt, der mit verschiedenen Soßen serviert werden kann und sehr schmackhaft (allerdings auch sehr kalorienreich) ist. Eine moderne Variante ist der Trifongo, bei dem noch Maniok dazukommt.

Sancocho

Auch die Sancocho sollte man bei einem Urlaub in der Dominikanischen Republik oder in Puerto Rico unbedingt probieren. Es handelt sich hierbei um eine dickflüssige Suppe, in der Fleisch (manchmal auch Fisch) zusammen mit Gemüse und Knollen wie Maniok, Yuca oder Malanga und Kochbananen gekocht werden. Extrem lecker, aber ebenfalls sehr sättigend.

Karibische Küche: Sancocho.

Ein weitverbreitetes karibisches Gericht: die Sancocho

Yuca con Mojo

Es mag seltsam erscheinen, für die reichhaltige Gastronomie Kubas ein so einfaches Gericht wie Yuca con mojo als Beispiel zu wählen. Aber manchmal sind die einfachsten Gerichte die genialsten. Für Yuca con mojo wird die Maniok-Wurzel einfach mit Öl, Knoblauch, Zitrone (oder Limette), Salz und Pfeffer mariniert. So einfach es klingt, so spektakulär ist das Resultat. Die Mischung bringt den einzigartigen Geschmack der Wurzel nämlich voll zur Geltung. Bei einem Urlaub in Kuba sollte man sich diesen Leckerbissen nicht entgehen lassen.

Ackee and Saltfish

Obwohl Ackee aus Afrika stammt und dort auch angebaut und verzehrt wird, gilt sie heute als Nationalfrucht von Jamaika. Mit dieser Frucht ist Vorsicht geboten: Und zwar darf sie nur verzehrt werden, wenn sie ihren optimalen Reifegrad erreicht hat, andernfalls ist sie giftig. 

Obwohl Ackee aus Afrika stammt und dort auch angebaut und verzehrt wird, gilt sie heute als Nationalfrucht von Jamaika. Mit dieser Frucht ist Vorsicht geboten: Und zwar darf sie nur verzehrt werden, wenn sie ihren optimalen Reifegrad erreicht hat, andernfalls ist sie giftig. 

Aus diesem Grund kann sie nicht als frische Frucht exportiert werden (nur in Dosen). Ein Grund mehr, sie auf Jamaika zu probieren, zum Beispiel im Nationalgericht Ackee and Saltfish. Hierfür wird gepökelter Kabeljau mit Ackee, Scotch Bonnet-Chili, Tomate und Gewürzen in der Pfanne sautiert. Die Textur des gebratenen Ackee erinnert ein bisschen an Rührei.

Pepperpot

Der Pepperpot stammt ursprünglich aus Guayana, hat aber auf den südlichen karibischen Inseln verschiedene Varianten hervorgebracht. Es handelt sich um ein Eintopfgericht, für das Schweine-, Rinder-, oder Schafsfleisch mit Cassareep (eingedicktem Maniok-Saft) und verschiedenen Gewürzen wie Zimt und Chili mehrere Stunden lang gekocht wird. Der Ursprung dieses Gerichts geht noch auf die Ureinwohner der Karibik zurück.

Callaloo (Calalú)

Das Wort Callaloo (span. Calalú, franz. Calalou) ist mehrdeutig. Es sind hiermit nämlich die essbaren Blätter verschiedener Pflanzenarten gemeint. Aber auch die Gerichte, die hieraus hergestellt werden, meist Suppen, werden als Callaloo bezeichnet. 

Die tiefgrüne Callaloo-Suppe wird meist mit Fisch, Fleisch oder Meeresfrüchten angereichert

Diese Suppen sind vor allem in der französisch- und englischsprachigen Karibik verbreitet, aber auch im spanischsprachigen Raum, vor allem in Kuba und sogar in Costa Rica. Die tiefgrüne Suppe wird meist mit Fisch, Fleisch oder Meeresfrüchten angereichert.

Tostones (Patacones)

Die Tostones oder Patacones findet man in der ganzen Karibik als Beilage zu verschiedenen Gerichten, etwa wie bei uns die Pommes frites. Es handelt sich um flache Scheiben aus zerdrückten Kochbananen, die in heißem Öl frittiert werden. Eine Variante sind die Arañitas aus Puerto Rico, für die die Kochbananen vor dem Frittieren geraspelt werden. 

Entdecke die bunte Welt der karibischen Gastronomie

Es versteht sich von selbst, dass dies nur ein kleiner Einblick in die vielfältige Welt der karibischen Aromen ist, über die man ganze Bücher schreiben kann. Aber vielleicht hat er ja dazu gedient, dich neugierig zu machen, um im nächsten Urlaub so viele vorzügliche karibische Spezialitäten wie möglich zu probieren.


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