Kolumbus und die Entdeckung Amerikas: Zeitreise zu historischen Orten

Stätten und Denkmäler, an denen man auf Christoph Kolumbus' Spuren wandeln und die Entdeckung Amerikas als lebendige Geschichte erleben kann.

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Natürlich kennen wir alle die Geschichte der Entdeckung Amerikas und können sie auch ungefähr geographisch einordnen. Aber Geschichte wird immer dann für uns lebendig, wenn wir die Orte besuchen, an denen sie stattgefunden hat. Wenn wir einen haptischen Zugang zum sonst so abstrakten Geschehen finden, von dem uns viele Jahrhunderte trennen. Die Entdeckung Amerikas ist eines der wichtigsten Ereignisse der modernen Menschheitsgeschichte gewesen. Jene Orte zu erkunden, an denen sie vorbereitet und ausgeführt wurde und an denen ihre Protagonisten – allen voran Christoph Kolumbus – verweilt haben, kann ein spannendes Reiseerlebnis sein, sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantischen Ozeans. Aus diesem Grund stellen wir zum 12. Oktober – dem Tag der Entdeckung Amerikas – die wichtigsten Orte vor, an denen man Kolumbus‘ Reisen nachvollziehen kann, von Andalusien über die Kanarischen Inseln bis in die Karibik.

Christoph Kolumbus‘ Reiseroute

Um auf Kolumbus‘ Spuren zu wandeln, muss man natürlich seine Reiseroute kennen. Diese ist glücklicherweise gut belegt, nicht zuletzt dank der Abschrift von Kolumbus Tagebuch‘ durch Fray Bartolomé de las Casas. Der Admiral legte am 3. August 1492 in Palos de la Frontera (Huelva, Spanien) ab und steuerte zunächst die Kanareninsel La Gomera an, um Reparaturen an einem seiner Schiffe vorzunehmen und sich mit Proviant zu versorgen. Am 6. September brach er dann in Richtung Westen auf und erreichte nach über einem Monat Fahrt die Bahamas, von wo aus er mehrere Inseln der Karibik entdeckte. An all diesen Orten finden wir noch heute historische Stätten und Denkmäler, die an die Entdeckung Amerikas erinnern und wo der Kolumbus-Tag, der 12. Oktober (spanischer Nationalfeiertag) besonders groß gefeiert wird.

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Palos de la Frontera: hier begann Kolumbus’ erste Reise

Im kleinen Fischerdorf Palos de la Frontera, in dem Christoph Kolumbus‘ erste Reise begann, gibt es selbstverständlich eine Route zu den bedeutendsten Kolumbus-Stätten, die gleichzeitig die Haupttouristenattraktion des Ortes sind. Am bekanntesten ist wohl die Muelle de las Carabelas (Mole der Karavellen), an der die Nachbildungen der Schiffe der ersten Entdeckungsreise liegen, die zum 500. Jubiläum der Entdeckung Amerikas erbaut wurden. Von den originalen Schiffen sind keine Reste erhalten oder zumindest hat man sie bisher nicht finden können, aber die Nachbildungen sind hervorragend gearbeitet und verleihen einen Eindruck davon, auf welch winzigen Schiffen die Entdeckung Amerikas stattgefunden hat. Man fragt sich unwillkürlich: Auf diesen Nussschalen haben sie damals wirklich den Atlantik überquert? Wenn man Urlaub in der Provinz Huelva macht, lohnt sich ein Tagesausflug nach Palos de la Frontera auf alle Fälle.

Sevilla: Grabstätte von Christoph Kolumbus

Sevilla wurde nach der Entdeckung zum Tor der Neuen Welt, da die Stadt über das Handelsmonopol mit den Kolonien verfügte. Darum befinden sich hier besonders viele historische Denkmäler mit Bezug zu Kolumbus und der Entdeckung Amerikas, die man auf der Kolumbusroute entdecken kann. Mit seiner Grabstätte ist es wie mit dem Geburtsort von Christoph Kolumbus: beide sind umstritten. Nach einer weit verbreiteten Expertenmeinung befanden sich die sterblichen Reste von Kolumbus in Valladolid, Sevilla und Havanna, bevor sie 1898 zurück nach Sevilla gebracht wurden, wo sie heute in der Kathedrale begraben liegen. Nach einer anderen Theorie haben sie die Dominikanische Republik jedoch niemals verlassen und befinden sich noch immer in Santo Domingo. Durch eine genetische Analyse haben Forscher beweisen können, dass die Knochen in der Kathedrale von Sevilla tatsächlich von Kolumbus stammen. Allerdings befinden sich hier nur etwa 15 % des Skeletts. Wo sich das restliche Skelett befindet, ist nicht sicher.

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La Gomera: der eigentliche Ausgangspunt von Kolumbus‘ Entdeckungsreise

Die Entdeckung Amerikas geschah zu einem Zeitpunkt, als  die Kanarischen Inseln bereits entdeckt und kolonisiert worden waren. So lag es nahe, hier einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Westen einzulegen. Die Wahl fiel auf La Gomera, aufgrund ihres sicheren Hafens und der guten Beziehungen von Kolumbus zur Herrin der Insel, Beatriz de Bobadilla. Die eigentliche Entdeckungsreise, die Fahrt ins Unbekannte, begann also hier. Die Insel trägt noch heute den Beinamen „isla colombina“ (Kolumbusinsel), und die Kolumbusroute ist eine beliebte Sehenswürdigkeit unter den Besuchern der Insel. La Gomera ist von anderen kanarischen Inseln wie Teneriffa aus leicht zu erreichen und kann gut in einer Tagestour besichtigt werden.

Die Entdeckung Amerikas: Welche Insel betrat Kolumbus 1492 als erstes?

Es ist gesichert, dass die Entdeckung Amerikas Kolumbus als erstes auf die Bahamas führte, wo er auf einer Insel an Land ging, die die Einwohner Guanahani nannten. Allerdings ist es umstritten, um welche Insel es sich hierbei genau handelt. Von Guanahani aus entdeckte die Mannschaft viele weitere kleine und schließlich auch die größeren Inseln Kuba und Kiskeya, welche von Kolumbus Hispaniola getauft wurde (heute Haiti und Dominikanische Republik). Erst Kolumbus‘ dritte Reise führte ihn übrigens auf den eigentlichen amerikanischen Kontinent (an die heutige Küste von Venezuela).

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Santo Domingo: hier erfährt du alles über Christoph Kolumbus

Die dominikanische Hauptstadt ist einer der Orte, die am meisten das Erbe des Entdeckers pflegen. Auf Schritt und Tritt stolpert man hier über Museen und Denkmäler zur Entdeckungs- und Kolonialgeschichte, in denen man alle Informationen über Christoph Kolumbus erhalten kann. Vor allem bei einem Spaziergang durch die Zona Colonial der Stadt, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde und wo sich unter anderem der Alcázar de Colón befindet, der von Kolumbus‘ Sohn errichtete Palast des damaligen Vizekönigs. Die dominikanischen Geschichtsschreiber beharren außerdem darauf, dass die Reste des Admirals sich noch immer in Santo Domingo befinden, und zwar in einem gewaltigen Gebäude, das gleichzeitig als Mausoleum, Leuchtturm und Museum dient, dem Faro a Colón (Kolumbus-Leuchtturm). Die äußere Architektur dieses Kolosses ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber der Besuch ist auf jeden Fall beeindruckend und interessant, vor allem, wenn man glaubt, dass die Reste von Christoph Kolumbus tatsächlich hier begraben sind.


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