Reise nach Guatemala, das Land der Maya
Trotz seiner komplizierten und tragischen Geschichte hat das mittelamerikanische Land es in den letzten 30 Jahren verstanden, sich zu einem exquisiten Reiseziel zu entwickeln, das Backpacker, Natur- und Kulturtouristen gleichermaßen in seinen Bann zieht. Dies sind die Sehenswürdigkeiten in Guatemala, für die sich die weite Reise lohnt
Guatemala ist eines der Länder Lateinamerikas, das am meisten von seinem indigenen Erbe geprägt ist. Rund die Hälfte der Bevölkerung sind Urvölker, mit insgesamt 24 ethnischen Gruppen, von denen die meisten zur Maya-Kultur gehören, neben Xincas und Garífunas. So kann man in dem multikulturellen Land nicht nur die grandiosen Zeugen del alten Maya-Kultur mit ihren gewaltigen Tempeln mitten im grünen Dschungel bestaunen, die zu den imposantesten Sehenswürdigkeiten in Guatemala gehören. Sondern man kann auch die aktuelle, lebendige Kultur der Maya entdecken, sei es in den kleinen pittoresken Bergdörfern oder auf den bunten, quirligen Märkten des Landes.
Die Kultur Guatemalas ist untrennbar mit seiner überwältigenden Natur verbunden
Die Kultur Guatemalas ist dabei untrennbar mit seiner überwältigenden Natur verbunden. Die Energie, die von den Vulkanen verströmt wird, der tiefe Dschungel mit seinen zahlreichen mythischen Tieren wie dem Jaguar und dem Quetzal - heilige Tiere der Maya - oder die zahlreichen Mythen und Legenden, die seine Gewässer umweben – eine Reise nach Guatemala ist eine spirituelle Reise, um mit den Kräften der Natur in Verbindung zu treten. Hier findest du Anregungen und Tipps, damit dir nichts von diesem faszinierenden Land entgeht.
Verschmelzung der Kulturen: die christliche Kirche San Andrés Xecul im Maya-Stil bemalt
Transportmittel bei einer Rundreise durch Guatemala
Wenn du eine Rundreise durch Guatemala auf eigene Faust machst, sind das beste Transportmittel die sogenannten Shuttles. Das sind Kleinbusse oder Minivans, die man vor Ort in einem Reisebüro oder vorab im Internet buchen kann und die die wichtigsten Touristenorte ansteuern. Sie setzen dich meist auch direkt an deinem Hotel ab. Sie sind insofern die bessere Wahl, als dass Guatemala über kein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz verfügt und die öffentlichen Busse oft sehr langsam und unzuverlässig sind. Man will als Reisender seine Zeit ja schließlich so viel wie möglich auskosten. Auch ein Mietwagen ist beim Reisen in Guatemala keine so gute Option, da die Entfernungen oft sehr weit und die Straßen in keinem guten Zustand sind. Mit den Minivans, in denen man mit anderen Touristen zusammen reist, kommt man hingegen sicher und relativ schnell an sein Ziel.
Guatemala-Stadt: der Ausgangspunkt deiner Rundreise
Wenn du mit dem Flugzeug anreist, wirst du in der Hauptstadt von Guatemala ankommen. Wenn du hier ein paar Tage verweilen möchtest, um dich von der anstrengenden Reise zu erholen, bietet sich das Barceló Guatemala City an, ein 5-Sterne-Hotel in perfekter Lage, umgeben von Restaurants und Geschäften und in der Nähe des historischen Zentrums der Stadt. Es verfügt über einen Außenpool, Sporteinrichtungen und Wellnessbereich sowie über ausgezeichnete Restaurants mit internationaler Küche. Der perfekte Ort, um Kraft für deine Guatemala-Rundreise zu tanken. Vielleicht hast du auch genügend Zeit, um eine Stadtführung durch die historische Altstadt mit seinen Fassaden aus dem 19. Jahrhundert zu machen.
Ideal für eine Ruhepause: das Barceló Guatemala City
Antigua Guatemala: Sehenswürdigkeiten aus der Kolonialzeit
Nur 40 km südwestlich von Guatemala-Stadt treffen wir auf Antigua Guatemala, oder kurz Antigua genannt, eine der schönsten Kolonialstädte Lateinamerikas und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Guatemala. Die ehemalige Hauptstadt der Spanischen Kolonien wurde in ihrer Gesamtheit zum Weltkulturerbe erklärt und verzaubert ihre Besucher mit ihren steinernen Straßen, den schönen pastellfarbenen Fassaden ihrer Kolonialhäuser, ihren alten Kirchen und Klöstern und ihrer atemberaubenden Lage umgeben von drei beeindruckenden Vulkanen: Acatenango, Agua und Fuego, die die Stadt in eine einzigartige Kulisse hüllen. Zudem bietet Antigua heutzutage ein sehr einladendes Ambiente mit vielen Rucksacktouristen, charmanten Cafés, Kunsthandwerksläden, bunten Märkten und einer hervorragenden lokalen Gastronomie.

Antigua Guatemala
Neben den unzähligen historischen Sehenswürdigkeiten in Antigua Guatemala wie dem berühmten Arco de la Catalina oder dem Aussichtspunkt Cerro de la Cruz mit seinem atemberaubenden Blick auf die Stadt und ihre Vulkane, kann man von Antigua aus auch verschiedene Ausflüge machen, wobei insbesondere die Wanderungen auf die Vulkane sehr beliebt sind.
Von Antigua aus kann man verschiedene Ausflüge machen, wobei insbesondere die Wanderungen auf die Vulkane sehr beliebt sind
Am spektakulärsten ist die Besteigung des Acatenango, von dessen Gipfel aus man einen hervorragenden Blick auf den aktiven, Lava speienden Volcán de Fuego erhält. Die abenteuerlustigsten Wanderer zelten zudem in Gipfelnähe, um früh morgens aufzustehen und einen der spektakulärsten Sonnenaufgänge der Welt zu erleben. Dies ist allerdings eine äußerst schwierige Tour, für die man in einer hervorragenden Verfassung sein muss und bei der einen unbedingt erfahrene Bergführer begleiten sollten. Um einiges einfacher ist zum Beispiel die Besteigung des ebenfalls aktiven Vulkans Pacaya, der etwa eine Stunde von Antigua entfernt ist. Die Besteigung eines (aktiven) Vulkans gehört mit Sicherheit zu den schönsten Erlebnissen in einem Guatemala-Urlaub.
Morgengrauen am Acatenango
Lago de Atitlán: der „schönste See der Welt“
Der Lago de Atitlán ist der zweitgrößte See des Landes und eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Guatemala. Er wurde einst von Alexander von Humboldt als schönster See der Welt bezeichnet. Darüber lässt sich bestimmt streiten, aber mit Sicherheit würde er in einer Liste der schönsten Seen der Erde ganz oben stehen. Auf über 1.500 m Höhe über dem Meeresspiegel gelegen, ist er von drei imposanten Vulkanen umgeben: Atitlán, Tolimán und San Pedro, die eine beeindruckende Kulisse bilden. Der See schillert zu jeder Tageszeit in den unterschiedlichsten Farben und bieten herrliche Ausblicke entlang seines gesamten Ufers.
Lago de Atitlán
Neben seiner überwältigenden Naturschönheit sind eine der reizvollsten Sehenswürdigkeiten des Lago Atitlán jedoch die vielen kleinen Dörfer, die an seinem Ufer liegen, und die man mit den öffentlichen Fähren erreichen kann, die den See überqueren. Hier kann man sich unter die Einheimischen mischen - größtenteils Mayas in ihren bunten Trachten - und schöne Orte wie San Pedro La Laguna entdecken, den Backpacker-Ort schlechthin mit seinem beliebten Aussichtspunkt voller Maya-Graffitis. Auch das touristische Panajachel ist mit seinem großen Angebot an Bars, Cafés, Geschäften und Yoga-Zentren ein beliebter Anlaufpunkt.
Belebte Straße in Panajachel
Aber es gibt auch kleinere und authentischere Orte rund um den See wie das pittoreske Santa Catarina de Palopó oder Santiago Atitlán, wo der kuriose Maximón verehrt wird, eine synkretische Figur – halb Maya-Gott, halb christlicher Heiliger- mit einem besonders weltlichen Aussehen (Hut und Zigarre inbegriffen!).
Vom Lago de Atitlán kann man auch einen Abstecher zum Ort Chichicastenango machen, der nicht weit entfernt liegt. Dieser Besuch lohnt sich vor allem an Markttagen, da hier der größte Markt Mittelamerikas stattfindet, auf dem allerlei Arten von Waren gehandelt werden: von Kunsthandwerk über Obst und Gemüse bis hin zu schönen bunten Stoffen mit Maya-Motiven. Ideal, um ein Souvenir von deiner Guatemala-Reise mitzunehmen.
Stoffe auf dem Markt von Chichicastenango
Semuc Champey
Um zu diesem Naturschutzgebiet mitten im dichten Dschungel von Guatemala zu gelangen, muss man von den wichtigsten Touristenorten aus eine ganz schöne Wegstrecke zurücklegen. Aber es lohnt sich, denn Semuc Champey gilt zu Recht als eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Guatemala. Seine Hauptattraktion sind die gestaffelten, natürlichen Becken mit türkisblauem Wasser, die dadurch entstehen, dass der Fluss Cahabón in einen unterirdischen Kalksteintunnel eintritt und die Becken von hier aus speist.
Die Hauptattraktion von Semuc Champey sind die gestaffelten, natürlichen Becken mit türkisblauem Wasser
Ein überwältigender Anblick – vor allem vom erhöhten Aussichtspunkt aus –, aber auch ein paradiesischer Ort für ein erfrischendes Bad mitten im Dschungel. Die Wasserbecken von Semuc Champey befinden sich nur etwa 10 km vom Ort Lanquín entfernt, der in einer völligen Symbiose mit der herrlichen Natur rings herum erscheint. Ein paar Tage Entspannung in dieser Oase der Ruhe sollte man sich nach der langen Anfahrt gönnen.
Die sagenhafte Natur von Semuc Champey
Río Dulce und Livingston
Guatemala verfügt über ein kleines Stück Karibikküste, zu der die Bucht von Amatique gehört, die sich das Land mit dem benachbarten Belize teilt. Hier mündet der Río Dulce, ein Fluss, der seinen Ursprung im Lago de Izabal – dem größten See von Guatemala – hat und dessen herrliche Natur – Lebensraum des vom Aussterben bedrohten Manati – als Nationalpark geschützt ist, der zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Guatemala gehört. Exkursionen in dieses Naturparadies kann man vom Ort Río Dulce aus machen, der den gleichen Namen trägt wie der Fluss.
Der Río Dulce ist von einer üppigen Vegetation umgeben
Einer der beliebtesten Ausflüge führt nach Livingston, einem kleinen Ort an der Karibikküste von Guatemala, den man nur auf dem Wasserweg erreichen kann. Dieser Ort bietet einen kulturellen Kontrast zum restlichen Guatemala, da hier fast ausschließlich Angehörige der Ethnie der Garífuna oder Garínagu leben. Diese Ethnie entstand durch eine Vermischung der indigenen Völker der Arawak, die auf den karibischen Inseln lebten, mit afrikanischen Sklaven, die von den Sklavenschiffen geflohen und auf den Inseln an Land gelangt waren. Später ließen sie sich auf dem karibischen Festland nieder, insbesondere in Honduras, Belize und Guatemala. Obwohl ihre eigene Sprache vom Aussterben bedroht ist, pflegen sie noch immer ihre eigenen Traditionen, und du wirst in Livingston ein echtes Karibik-Flair spüren, ganz als wärst du auf deiner Guatemala-Reise in ein anderes Land abgedriftet.
Livingston
Tikal und Maya-Biosphärenreservat
Einer der Höhepunkte deiner Reise nach Guatemala wird das Maya-Biosphärenreservat im Norden des Landes sein, das größte Naturschutzgebiet von Guatemala. Es ist vor allem berühmt für seine überwältigenden Stätten der alten Maya-Zivilisation, die zu den bedeutendsten archäologischen Stätten der Welt und den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Guatemala gehören. Neben Uaxactún und Yaxha ist es vor allem die Stätte von Tikal, die Reisende aus aller Welt anzieht.
Tikal ist eine der größten und am besten erhaltenen aller Maya-Stätten mit enigmatischen Bauten wie der berühmten Pyramide des Großen Jaguar
Es handelt sich um eine der größten und am besten erhaltenen aller Maya-Stätten mit enigmatischen Bauten wie der berühmten Pyramide des Großen Jaguar. Seine Lage mitten im Dschungel macht diesen Ort besonders attraktiv. Star Wars-Fans werden ihn vielleicht als Planeten Yavin aus der Episode IV - Eine neue Hoffnung wiedererkennen. Um einen Eindruck von der faszinierenden Kultur der alten Maya zu erhalten, gibt es kaum einen besseren Ort als diesen.
Die Maya-Stätte Tikal
Tikal wird gerne von der Isla de Flores aus angesteuert, einer Insel im Lago Petén Itzá, dem drittgrößten See Guatemalas, der sich ganz in der Nähe des Biosphärenreservats befindet und von einer herrlichen Landschaft umgeben ist. Die Insel ist äußerst pittoresk und ein schöner Ort, um auf deiner Guatemala-Rundreise ein paar Tage zu verweilen, bevor es wieder zurück nach Guatemala-Stadt geht.
Isla de Flores