Die Unterwasserwelt der Malediven: ein unermesslicher Schatz
Vom niedlichen Clownfisch bis zum majestätischen Walhai: Die Unterwasserwelt der Malediven bietet unvergessliche Urlaubserlebnisse im direkten Kontakt mit der Natur
Ein Urlaub auf den Malediven ist wie ein Urlaub mitten im Meer. Die kleinen, im weiten Indischen Ozean verstreuten Inselchen bieten gerade genug Platz, um unser Handtuch auszubreiten oder eine Massage im balinesischen Bett zu genießen, aber die meiste Zeit – oder zumindest die beste – werden wir wohl im Wasser verbringen, das nicht nur mit seiner angenehmen Temperatur zum Baden einlädt, sondern unter seiner Oberfläche unermessliche Schätze verbirgt. Die Unterwasserwelt der Malediven können wir dabei auf ganz unterschiedliche Weise entdecken: beim Tauchen, beim Schnorcheln oder sogar mit dem bloßen Auge in den Lagunen, die von den Korallenriffs vor der Küste gebildet werden. Auch Ausflüge zur Beobachtung von Walen, Haien oder Riesenmantas sind eine beliebte Art, um auf den Malediven Tiere hautnah zu erleben. Die Artenvielfalt ist enorm, und je nach Atoll und Reisezeit wirst du unterschiedliche Tiere auf den Malediven zu Gesicht bekommen. Darum hier eine kleine Übersicht über alles, was dich erwartet.
Alles bereit für den Tauchgang im Paradies
Das Korallenriff: der Lebensraum der meisten Tiere auf den Malediven
Ihre sagenhafte Artenvielfalt verdanken die Malediven ihrem korallinen Ursprung. Die rund 1.200 Inseln, aus denen der Staat besteht, haben sich im Laufe der Jahrmillionen durch die Ablagerungen der abgestorbenen Korallen gebildet. Sie sind in 26 gewaltige Atolle aufgeteilt, die sich in zwei Gruppen von Norden nach Süden erstrecken. So ist die gesamte Unterwasserwelt der Malediven voll von Korallen, die eine riesige Struktur bilden, in denen unzählige Tierarten zuhause sind. Das macht die Malediven zu einem der besten Orte zum Schnorcheln und Tauchen der Welt.
Wenn du ein Hotel mit Hausriff gebucht hast, kannst du direkt von deinem Bungalow ins Wasser springen und beim Schnorcheln auf den Malediven Flora und Fauna am Riff entdecken
Die einzelnen Inseln sind dabei von einem sogenannten Hausriff umgeben, das eine Barriere rund um die Insel darstellt, die eine flache, türkisblaue Lagune bildet. Hinter dieser Barriere liegt der tiefblaue Ozean. Wenn du ein Hotel mit Hausriff gebucht hast, kannst du direkt von deinem Bungalow ins Wasser springen und beim Schnorcheln auf den Malediven Flora und Fauna am Riff entdecken.
Das Barceló Whale Lagoon mit seinem Hausriff
Zu den Tierarten, die du sehen bekommen wirst, gehören unter anderem:
- Der Clownfisch, der in Symbiose mit der Anemone lebt, wie wir ihn aus dem Film Nemo kennen;
- Der in auffälligen Farben schimmernde Papageifisch;
- Der Indische Rotfeuerfisch, den man am besten nahe der Dämmerung zu sehen bekommt;
- Der Napoleon-Lippfisch, mit bis zu über 2 m Länge einer der größten Fische am Korallenriff;
- Der Antennen-Feuerfisch, den man vor allem am Boden antrifft;
- Der besonders gut getarnte Steinfisch;
- Die langgestreckten Flötenfische:
- Oder auch die Plattköpfe, die sich im Sand am Boden des Korallenriffs verstecken;
Und das, um nur einige der rund 800 Arten tropischer Fische zu nennen, die die Korallenriffe der Malediven ihr Zuhause nennen.
Die Artenvielfalt am Korallenriff
Die großen Stars der Unterwasserwelt der Malediven
Neben den vielen kleinen und bunten Tieren, die sich am Riff tummeln und die man beim Schnorcheln entdecken kann, beherbergt die Unterwasserwelt der Malediven auch viele große und majestätische Arten, die man am besten bei einem Tauchgang oder auf einer Bootstour erleben kann.
Walhaie
Eines der beeindruckendsten Erlebnisse auf den Malediven ist das Schwimmen mit Walhaien. Diese friedlichen Riesen kommen besonders häufig im Süd-Ari-Atoll vor, wo man sie das ganze Jahr über beobachten kann. Es handelt sich nicht nur um die größten Fische der Malediven, sondern mit bis zu 14 m Länge auch um die größte Fischart der Welt!
Eines der beeindruckendsten Erlebnisse auf den Malediven ist das Schwimmen mit Walhaien
Sie sind für den Menschen ungefährlich, aber man sollte sich ihnen zu ihrem eigenen Wohl nicht zu sehr nähern. Es handelt sich nämlich um Kaltblüter, die zur Wärmeregulierung an die warme Wasseroberfläche kommen. Hier müssen Sie genügend Zeit verbringen. Wenn man sie erschreckt, flüchten sie eventuell in die Tiefe und können den Wärmeregulierungsprozess nicht abschließen. Am besten bleibt man ganz unbeweglich und genießt den überwältigenden Moment!
Der gigantische Walhai
Mantarochen
Auch die Mantarochen – die zusammenfassende Bezeichnung von Riffmanta und Riesenmanta – gehören zu den Stars der Unterwasserwelt der Malediven, denn sie bieten mit ihren flügelartigen Brustflossen und ihren langen Schwänzen einen majestätischen Anblick, sowohl wenn sie sanft durchs Wasser gleiten als auch, wenn sie die Wasseroberfläche durchdringen und ihre anmutigen Luftsprünge vollziehen. Als beste Zeit, um auf den Malediven Mantarochen zu beobachten, gelten die Monate von Juni bis November, aber es hängt ein bisschen vom gewählten Atoll ab, da sie innerhalb der Malediven von Atoll zu Atoll wandern, immer dem Plankton nach. Im Süd-Ari-Atoll hat man das ganze Jahr über gute Chancen.
Zwei Mantarochen
Meeresschildkröten
Auf den Malediven finden wir fünf der insgesamt sieben Arten von Meeresschildkröten der Welt. Am häufigsten anzutreffen sind die Grüne Meeresschildkröte und die Echte Karettschildkröte, die wir vor allem in der Nähe der Korallenriffe antreffen, so dass man sogar manchmal beim Schnorcheln auf den Malediven Schildkröten sehen kann. Neben diesem überwältigenden Erlebnis kann man sich auf den Malediven auch aktiv an Schildkrötenschutzprogrammen beteiligen, von denen es viele gibt und die in der Regel Forschung, Überwachung und das Einbeziehen der lokalen Bevölkerung beinhalten, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Meeresschildkröten im Ökosystem zu schärfen. Sie bieten eine einmalige Gelegenheit für Urlauber, sich aktiv am Schutz dieser wunderschönen Tiere zu beteiligen.
Eine Meeresschildkröte kann einem auf den Malediven sogar beim Schnorcheln entgegenkommen
Mondfisch
Dieser ungewöhnliche und skurrile Fisch kommt in allen Weltmeeren vor, aber die Malediven sind ein besonders guter Ort, um ihn zu Gesicht zu bekommen. Das witzige, fast kreisrunde Tier kann über drei Meter lang und bis zu 2,3 Tonnen schwer werden. Der Mondfisch hält sich vor allem im offenen Ozean in einer Tiefe von bis zu 500 Metern auf und kann daher am besten beim Tauchen auf den Malediven beobachtet werden.
Der spektakuläre Mondfisch
Biolumineszenz auf den Malediven: das „Meeresleuchten“
Eines der schönsten Naturphänomene der Unterwasserwelt der Malediven wird von ganz winzigen Organismen erzeugt: kleinen Einzellern wie den Dinoflagellaten, die in der Lage sind, zu leuchten, wenn sie bestimmten Kräften ausgesetzt sind, etwa beim Brechen der Wellen. Ein magisches Phänomen, das auf den Malediven ganz spontan auftreten kann. Das sogenannte „Meeresleuchten“ ist am besten nachts in vollkommener Dunkelheit zu sehen und bietet einen magischen Anblick. Wenn du im Internet Fotos davon gesehen hast, musst du wissen, dass diese retuschiert sind, denn es ist sehr, sehr schwierig, dieses Phänomen mit der Kamera festzuhalten. Aber gerade das macht es wohl so besonders!
Phänomen des Meeresleuchtens
Gibt es auf den Malediven gefährliche Tiere im Wasser?
Einige Arten der Unterwasserwelt der Malediven sind giftig, wie etwa die verschiedenen Arten der Feuerfische. Deshalb ist es besonders wichtig, auf den Malediven Fische nur aus der Ferne zu betrachten und niemals etwas am Korallenriff zu berühren. So schützt du das Riff, aber auch dich selber. Von sich aus sind diese Fische nicht aggressiv, sie müssen sich bedroht fühlen, um ihr Gift abzugeben. Die kleineren Arten von Haien, die sich am Riff tummeln, wie Ammenhaie, Riffhaie oder Silberspitzenhaie, sind für den Menschen hingegen ungefährlich.
Die kleineren Arten von Haien, die sich am Riff tummeln, wie Ammenhaie, Riffhaie oder Silberspitzenhaie, sind für den Menschen ungefährlich
Abseits der Riffe gibt es auf den Malediven Haie, die dem Menschen potenziell gefährlich werden können wie der Hammerhai oder der Tigerhai. Angriffe auf den Menschen sind allerdings äußerst selten, und solange man auf Distanz bleibt, sollte man keine Probleme haben. Es ist sogar ein erhabenes Erlebnis, einem Tigerhai in seinem natürlichen Lebensraum zu begegnen. Das Atoll Fuvahmulah beispielsweise ist als Hotspot zur Beobachtung von Tigerhaien bekannt.
Tauchen immer mit Respekt und Vorsicht
Schutz der Tierwelt auf den Malediven
Wie überall war auf der Welt, hat man auch auf den Malediven mit Umweltproblemen zu kämpfen. Diese haben zum Teil mit dem Klimawandel zu tun. Die Malediven sind das flachste Land der Erde (der höchste Punkt liegt bei nur 5,1 m), weshalb das Ansteigen des Meeresspiegels ihnen besonders zu schaffen macht. Aber auch den Korallenriffen schadet die erhöhte Wassertemperatur und führt zum gefürchteten Phänomen der Korallenbleiche. Dazu kommen Plastikmüll und Überfischung, die die Tierwelt der Malediven zusätzlich belasten.
Deshalb ist es besonders wichtig, auf einen nachhaltigen Tourismus zu setzen, der sicherstellt, dass die überwältigende Schönheit der Unterwasserwelt der Malediven auch für die kommenden Generationen erhalten bleibt
Deshalb ist es besonders wichtig, auf einen nachhaltigen Tourismus zu setzen, der sicherstellt, dass die überwältigende Schönheit der Unterwasserwelt der Malediven auch für die kommenden Generationen erhalten bleibt. Vorsicht beim Tauchen in der Nähe der Riffe, der Verzicht auf Sonnencremes, die den Korallen schaden können, sowie der Verzicht auf Einweg-Plastik, sind wichtige Maßnahmen zur Erhaltung der Riffe. Bei Touren zur Sichtung von Walhaien und Mantarochen ist es wichtig, mit seriösen Unternehmen unterwegs zu sein, die die Tiere nicht anfüttern und keinem Stress aussetzen. Wenn dir die Natur besonders am Herzen liegt, kannst du auch an Schutzprogrammen teilnehmen oder sogar einen speziellen Tauchkurs zum Reinigen der Riffe machen.
Jeder Fisch ist wichtig für das Ökosystem